Musikverein Obernburg 1921 e.V.

Generalversammlung 2011

Ungelöstes Problem »Probenraum«

Musikverein Obernburg: Sinkende Zuhörerzahlen bei Auftritten - Jahresbilanz 2010

Obernburg  In der Mitgliederversammlung des Musikvereins Obernburg stand auch dieses Jahr wieder die Proberaumproblematik im Vordergrund. Vorsitzender Michael Englert berichtete, dass die Stadt die versprochene schallschluckende Decke noch immer nicht hat einbauen lassen. Trotz mehrmaliger Nachfragen sei man hier noch keinen Schritt weitergekommen.

Zu Jahresbeginn sei der Verwaltung und den Stadträten zudem schriftlich mitgeteilt worden, dass man von Seiten des Vereins auch bereit sei, sich bei künftigen Baumaßnahmen an städtischen Gebäuden finanziell zu beteiligen. Ziel des Vereins sei, mittelfristig einen vernünftigen und zweckmäßigen Proberaum zu erhalten.
Probenfleiß gewürdigt
In seinem Bericht bezeichnete Englert das Konzert 2010 als musikalischen Höhepunkt des vergangenen Jahres. Auch beim vorweihnachtlichen Konzert in der Pfarrkirche hätten die Teilnehmer musikalisch überzeugt. Die Besucherzahl allerdings sei nicht zufriedenstellend gewesen, was nach Meinung des Vorsitzenden am schlechten Wetter an diesem Abend und den vielen Konzerten in den Wochen davor zusammenhing. Auch die Zuhörerzahlen bei der Serenade und dem Rosenmontagsball und mit ihnen die Umsätze seien zurückgegangen. Man müsse nun versuchen, die Besucherzahl wieder anzuheben und die Veranstaltungen aufzuarbeiten.
Schriftführer Matthias Kreßbach berichtete in seinem Jahresrückblick von 41 Proben und 51 Auftritten der Kapelle. Die meisten Proben besuchten Hermann Englert, Günter Giegerich und Doreen Schuck. Gespielt wurde unter anderem bei der Maibaumaufstellung, beim Apfelmarkt in den Mainanlagen, bei der »Käferplage«, bei der Einweihung des Mehrzweckbootes der Feuerwehr, am Heiligen Abend im Obernburger Seniorenzentrum sowie in der Pfarrkirche.
Vereinszuschuss erhöht
Kassiererin Silke Rehak bezeichnete die Kassenlage des Musikvereins als »gesund«, auch dankt der Spendenbereitschaft im vergangenen Jahr. Haupteinnahmequelle seien aber die Mitgliedsbeiträge. Ab dem 1. September dieses Jahres wird der Vereinszuschuss für die Musiker in Ausbildung auf 13 Euro im Monat erhöht.
Dirigent Reiner Hanten stellte in seinem Bericht das gelungene Probenwochenende auf der Breuburg und das Konzert 2010 heraus. Das Programm sei abwechslungsreich und für jeden Zuhörer war etwas dabei gewesen. Dirigent des Jugendblasorchesters Kornel Reis berichtete, dass die Besetzung der Nachwuchskapelle derzeit hauptsächlich aus Holzblasinstrumenten und Trompeten bestehe, im tiefen Blech sei man deutlich unterbesetzt. Hier sollte in Zukunft bei der Ausbildung junger Musiker ein besonderer Schwerpunkt gelegt werden. Kornel Reis kündigte an, sein Amt als Dirigent nach der Serenade niederlegen zu wollen und dankte allen, die ihn bei seiner langjährigen Tätigkeit unterstützt haben.
Termine 2011
Die Jugendleiterin Carolin Kissel berichtete über das gesellige Freizeitprogramm wie Bowling, Pizzaessen, Eislaufen und einer gemeinsamen Fahrradtour. Im vergangenen Jahr nahmen die Jugendlichen auch erstmals am Zeltlager des Musikverbands teil. Zudem wurden ein Elternabend und ein Schnuppertag in der Mensa und Aula der Grund- und Hauptschule in Obernburg veranstaltet.
Zuletzt wurden noch Termine bekannt gegeben: 30. April Maibaumaufstellung am Rathaus, am 25./26. Juni Serenade mit Familientag, am 12. November »Konzert 2011« in der Stadthalle und am 17. Dezember Weihnachtsfeier im Pia fidelis. red

Konzert 2010

Musikalische Reise an den Broadway in New York

Konzert 2010:

Musikverein Obernburg überzeugt in der Stadthalle mit Musicalmelodien, Filmmusiken und Polkas

Obernburg  Zum Broadway nach New York ist es weit, die Reise teuer. Wer sich Zeit und Geld sparen wollte, war am Samstag im Konzert 2010 des Musikvereins Obernburg genau richtig. In einem sehr ansprechenden Programm erlebten die Besucher in der Stadthalle nicht nur mit der »New York Overture« eine musikalische Stadtrundfahrt, sondern auch die Aufführung bekannter Musicalmelodien von Bernstein und Webber.

 

 

Das Blasorchester des Obernburger Musikvereins unter Leitung von Dirigent Reiner Hanten beim Konzert 2010. Foto: Thomas Grein

Rhythmische Raffinessen

Stilistisch waren sich die Ouvertüre von Kees Vlak und die berühmte »West Side Story« recht ähnlich. Kein Wunder: Der zeitgenössische niederländische Komponist verwendet in seinem Werk Elemente des Musicals von Bernstein, bedient sich aber auch Fragmenten aus »Rhapsody in blue« von George Gershwin. Das Obernburger Blasorchester setzte diesen Mix aus eigenen Ideen und wohlbekannten Melodien großartig um: das pulsierende Leben der Weltmetropole New York war zum Greifen nah.
Dies galt auch für Bernsteins Musik. Die Interpretation des Medleys ließ keine Wünsche offen: Blues- und Jazzelemente wurden treffend in »Maria« von Dirigent Reiner Hanten herausgearbeitet, rhythmische Raffinessen in »Amerika« sicher gemeistert und lyrische Themen im Liebesduett »Tonight« gefühlvoll intoniert.
Zwei Perlen der volkstümlichen Blasmusik waren ebenfalls zu hören: zunächst die Polka »Kozlova« von Zdenek Gurský. Toni Vad glänzte hier auf seinem Tenorhorn mit einer ausgezeichneten Interpretation: »butterzart« im Ansatz blies er die ruhigen Passagen, mit ausgefeilter Technik spielte er sich durch die schnellen, schwierigen Läufe. Mehr fürs Gemüt bestimmt war die herzergreifende, fast schlagerhaft anmutende Polka »Ein halbes Jahrhundert« von Very Rickenbacher.
Noch ein Stück ragte aus dem abwechslungsreichen Programm heraus: die »Lichtblicke« des Kurt Gäble. Fanfarenartige Klänge des hohen Blechs sorgen für monumentale Augenblicke, heftiger Paukendonner für Spannung und Dramatik, zarte Einsätze der Flöten und Klarinettenfür Emotionen. Insgesamt war es ein beeindruckendes Klangerlebnis, was die hohe Leistungsfähigkeit des Obernburger Orchester deutlich mehr zur Geltung brachte als der Straußsche Walzer »Rosen aus dem Süden«, wo man doch eher ein Streichorchester gewohnt ist.

Souveräner Nachwuchs

Anschließend ließ das Nachwuchsorchester unter der Leitung von Manuel Reis zunächst drei überwiegend moderne Titel erklingen. Das Besondere dabei: Auch bei den »Kleinsten« traut man sich schon an niveauvolle Soli heran. So spielten Marie Dindorf an der Klarinette und Lukas Bischof auf der Trompete ihre Parts in »Let’s Twist again« nicht nur sehr souverän, sondern auch äußerst ausdrucksstark.
Dann hatte das Jugendblasorchester noch einen vielversprechenden Auftritt. Dirigent Kornel Reis hatte recht anspruchsvolle Titel ausgewählt. Neben dem Musicalsong »Any dream will do« von Andrew Lloyd Webber und »Satellite« von Lena gab es zwei Originalwerke der Blasmusik zu hören. In »Queen’s Park Melody« (Jacob de Haan) brillierte Manuel Reis auf der Trompete, im Crossoverstück »Pavane in blue« (Ted Huggens) sorgten Jessica Klug (Altsaxofon) und Thomas Müller (Trompete) für feierliche Stimmung.
Zum Abschluss der Vorträge schloss sich der Kreis: Mit der Filmmusik aus Star Wars und Indiana Jones von John Williams ging’s nach Los Angeles. Moderator Peter P. Michalke fungierte als sachkundiger Führer durch die Studios von Hollywood, die im musikalischen Besuch der Obernburger Musiker in der amerikanischen Weltstadt »all inclusive« waren.
Thomas Grein

AnnaTag 2010

 

Familie als Heiligtum des Lebens

Feiertag: Obernburger Katholiken gedenken Mutter Anna und ihrer Tochter

Obernburg  Zahlreiche Katholiken der Pfarrei St. Peter und Paul und viele auswärts wohnende Obernburger haben am Sonntag an der Annakapelle den Sank-Anna-Tag gefeiert, ihren höchsten lokalen religiösen Feiertag. Die Festpredigt hielt Pfarrer Dr. Heinrich Skolucki aus Elsenfeld. Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgte der Musikverein Obernburg unter der Leitung von Reiner Hanten.

Generalversammlung 2010

Andere Vereine verfügen über mehr Raum

Jahresversammlung: Musiker dennoch zufrieden

Obernburg  Voll besetzt war der Gastraum des Wirtshauses Zum Ochsen am Samstagabend, als der Obernburger Musikverein seine Jahresversammlung veranstaltete. Wie es bei Musikern so üblich ist, wurden die Vereinsmitglieder durch ein Bläserquartett mit einem Ständchen begrüßt, das sich jazzig-fetzig in den Raum ergoss.

90 Mal in Sachen Musik unterwegs

Ohne Musik wäre das Leben nur halb so schön, und Feste wären nur halb so freudvoll, dies wurde in den Berichten der Vorstandsmitglieder deutlich. Der Musikverein war im vergangenen Jahr mehr als 90 Mal in Sachen Musik unterwegs. Neben der Gestaltung von Festen, Jubiläen, kirchlichen Ereignissen und Konzerten wurde auch die traurige Pflicht erfüllt, Beisetzungen von Mitgliedern musikalisch zu umrahmen.

Zufrieden und dennoch neidisch

Vorsitzender Michael Englert zeigte sich froh, dass der Verein im ersten Stock über der Bücherei einen Proberaum zur Verfügung hat, und der angrenzende Nebenraum mittlerweile auch für die Instrumente genutzt werden kann. Doch er konnte seinen Neid über die großzügig ausgestatteten Räume anderer Vereine nicht verhehlen und äußerte den Wunsch, vielleicht doch einmal ein größeres Probelokal zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Viele Angebote für die Jugend
Zufrieden über die Leistungsbereitschaft der Musiker äußerten sich die Dirigenten Reiner Hanten für das Blasorchester und Kornel Reis für die Nachwuchskapelle. Viele Angebote hatte die Jugendabteilung für ihren Nachwuchs organisiert, wie Jugendleiterin Theresia Knecht berichtete.
Das Ergebnis der Wahlen: Vorsitzender bleibt Michael Englert, wie seine Stellvertreter Hermann Englert und Matthias Kreßbach. Kreßbach übernahm noch den Posten des Schriftführers. Kassiererin bleibt Silke Rehak. Beisitzer sind Georg Kreßbach und Johannes Rehak (aktive Mitglieder) sowie Klaus Schnabel und Adelbert Lechermann (passive Mitglieder). Noten und Zeugwart ist Alexander Englert, die Funktion des Vergnügungswarts übt Günter Giegerich aus.
In der Jugendleitung wird Theresia Knecht von ihrer Stellvertreterin Carolin Kissel abgelöst. Deren Position wird künftig von Eva Reis ausgeübt. Die beiden Jugendvertreter im Orchester sind Markus Vad und Annika Lechermann. Sprecher des Ältenrats ist Felix Reis. Dem Ältestenrat als Mitglieder gehören Walter Giegerich und Helmut Schüßler an. Kassenprüfer sind Peter Flohr und Sabine Bischof.
Hermann Englert appellierte an die Jugendlichen, sich verstärkt in Vorstandsämtern zu engagieren. Für die fleißigsten Probenteilnehmer gab es einen Packen Verzehrgutscheine.

Ruth Weitz

Konzert 2009

Hymnen an Strand, Zirkus und Motorenöl

Konzert 2009:

Musikalischer Trip rund um den Globus mit dem Musikverein Obernburg in der Stadthalle

Obernburg  »Musikalische Weltreise« hätte das Motto vom Konzert 2009 des Obernburger Musikvereins am Samstag sein können. Denn nicht nur Melodien aus unseren Breiten gab es zu hören: So wurden einige musikalische Ausflüge in den sonnigen Süden unternommen, aber auch Klangreisen nach Russland und Amerika.

 

 

Bestens aufgelegt: Das Blasorchester des Musikvereins Obernburg inszeniert seine konzertante Weltreise.

Foto: Thomas Grein

Als »Reiseleiter« hatte Heinrich Schäfers Premiere: Locker und charmant führte der Moderator seine Gäste zu den Programmpunkten rund um den Globus.Erste Station der weltumspannenden Tour: Nordirland. Mit dem ruhigen »Londonderry Air« zeigten die Buben und Mädchen des Nachwuchsorchesters schon eingangs ihr bereits beachtliches Können. Dass die Kinder mit Begeisterung und Spielfreude bei der Sache sind, ist dem Dirigenten Manuel Reis zu verdanken, der es auch im rhythmischen »Sunny Spain« und im schneidigen »International March« geschickt verstanden hat, trotz der erst kurzen Ausbildungsdauer die junge Besetzung zu einem erstaunlich harmonischen Klangkörper zu formen.

Hommage an Michael Jackson

Mit Präzision und Klangfülle setzte das Jugendblasorchester dann unter Leitung von Kornel Reis die musikalische Tour fort. Eindrucksvoll reif, aber auch stilistisch passend erklangen nahezu alle Titel: So war es für die Zuhörer in »Rio del Sur« von Joe Grain problemlos möglich, sich an den brasilianischen Strand zu versetzen oder im »Earth Song« von Michael Jackson die bewegende Stimmung eines Konzerts in einem großen Stadion der USA nahezu leibhaftig zu spüren.
Weitere Höhepunkte: das humoristische und effektvolle »Surprise, Surprise« nach einer Melodie von Joseph Haydn sowie schließlich auch die »Zirkus-Fantasie« von Hans Fillinger. Diese Programmmusik ließ vor dem geistigen Auge anmutige Seiltänzer und Artisten, aber auch tolpatschige Elefanten und edle Pferde lebendig werden.
Abschließend nahmen im dritten Teil die Musiker des Blasorchesters das Publikum mit auf ihre Reise. Im Gepäck: jede Menge moderne Literatur, aber auch Bekanntes und Traditionelles aus der Heimat. Besonders die musikalischen Kontraste konnten sich dabei hören lassen: hier noch das schwermütige russische Stück »Glasnost« von Dizzy Stratford und kurz danach schon die beschwingten, fast ausgelassenen Walzer- und Marschmelodien aus Österreich im »Hofkonzert mit Johann Strauß«. Dirigent Reiner Hanten hatte zweifellos nicht nur ein »gutes Händchen« beim Dirigieren, sondern auch bei der Auswahl der Stücke.

Präziser Gleichlauf

Unbestrittener Höhepunkt: »10W-60« vom Japaner Naoya Wada. Es war bewundernswert und überraschend zugleich, wie die Noten eines Musikstücks über ein Motorenöl in wohlklingende Töne verwandelt werden können. Das Obernburger Orchester ließ hier kein Stottern der Maschine aufkommen, sondern zeigte eine abgeklärte Leistung in präzisem Gleichlauf. Dies lag vor allem an den darin enthaltenen Soli von Saxofon, Klarinette, Trompete, Posaune und Schlagzeug, die sprichwörtlich alle »wie geschmiert« dargeboten wurden.
Das galt schließlich auch für die weiteren Titel, die nochmals einen Brückenschlag von Spanien mit der feurigen »Fandango Fantasy« bis hin nach England mit einem Joe-Cocker-Medley zu bieten hatten. Am Ende war die Begeisterung in der Stadthalle groß: Mit Standing Ovations dankte das Publikum den drei Obernburger Blasorchestern für die Stippvisite an alle mögliche Plätze dieser Welt.
Thomas Grein