Weihnachten 2014

Vorgezogene Bescherung in Peter und Paul

Weihnachtskonzert: Blasorchester des Musikvereins Obernburg beweist Qualität - Charmante Auftritte von Schulchor und Tanzorchester

Obernburg, Musikverein
Eine vorgezogene Bescherung gab es am Abend des vierten Advents für alle Freunde guter Musik, die sich in großer Zahl zum vorweihnachtlichen Konzert des Musikvereins Obernburg in der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul einfanden. Den musikalischen Gabentisch bestückten die Römerstädter und Gastensembles mit einem kurzweiligen Programm.
 

Zum Schluss des Konzerts vereinen sich das große und das Jugendblasorchester unter der Leitung von Dominik Giegerich. Fotos: Benjamin Bohlender
 
Schon beim Eröffnungsstück bewies das Blasorchester des Gastgebers unter der Leitung von Reiner Hanten seine Qualität: Kraftvoll präsentierte das tiefe Blech das eingängige Thema von »We wish you a merry Christmas«, welches Robert Brown in einem schönen, als Fuge gesetzten Arrangement bei sich steigernder Instrumentierung von den Registern umspielen ließ.
Opulentes Potpourri
Auch Kurt Gäbles »Winterrose«, ein opulentes Potpourri bekannter Weihnachtschoräle, profitierte von der hohen Musikalität der Akteure. Die Musiker überzeugten mit ausdrucksstarkem Ensembleklang und meisterten die anspruchsvollen Tempowechsel gekonnt: Ob zarte Passagen beim Stück »Maria im Dornwald«, wo im Holz sowohl Flöten als auch Klarinetten solistisch reüssierten, oder massive Bläserpower bei »O du fröhliche« - der Kapelle gelang das dynamische Changieren zwischen den Medley-Teilen problemlos.
Gut aufgelegte Jugend
Die gelungenen Interpretationen von »You raise me up«, gesungen von Julia Hofmann, und Maffays »Nessaja« sorgten für konzertante Glanzlichter. Auch das Jugendorchester, dirigiert von Dominik Giegerich, zeigte sich gut aufgelegt und beeindruckte nicht nur bei »White Christmas« mit fortgeschrittenem Können.
Zwischendurch regte Pastoralreferent Benjamin Riebel mit adventlichen Gedanken zur Besinnung an. Passend war seine Aufforderung an das Publikum, Ohren und vor allem Herzen zu öffnen.
Tatsächlich konnte dem Zuhörer nur das Herz aufgehen, als im Anschluss 15 Kinder des Schulchors der Johannes-Obernburger-Volksschule unbeschwert ihre Lieder sangen. Die jungen Choristen legten einen äußerst charmanten Auftritt hin. Dem Ideenreichtum der Chorleiterin Rita Didelyté-Appel, die die Grundschüler am Keyboard begleitete, entsprang eine pfiffige Choreografie: Bei »Ich wünsche mir einen Engel« mit Engelsflügeln ausstaffiert und bei »Rudolph« mit roter Nase im Gesicht performten die Sänger wie die Großen. Spätestens jetzt konnte das entzückte Auditorium der anfänglichen Bitte des Vorsitzenden Walter Berninger, erst am Ende des Konzertes zu applaudieren, bei bestem Willen nicht mehr Folge leisten.
Die Gäste des auch mit Streichern besetzten Lilly G Tanzorchesters von Stephan Gerner waren ebenfalls eine Bereicherung. In Johann Pachelbels berühmtem Kanon kamen Cello und Violinen vortrefflich zur Geltung; Christopher Jany tat sich bei »Romance for Trombone« als Soloposaunist hervor. Mit Orchesterbegleitung sang Eva Reis mit Bandleader Gerner im Duett »The rose« - ein Höhepunkt, der für Gänsehaut sorgte.
Am Ende der eineinhalb Konzertstunden spendete das Publikum reichlich Beifall und sang beim obligatorischen gemeinsamen Schlusslied »Süßer die Glocken nie klingen« gerne mit.
Benjamin Bohlender