Konzert 2011


Obernburg Es war ein rundum gelungenes Konzert mit einer guten Mischung aus zeitgenössischen, populären und klassischen Blasmusikarrangements, das die drei Kapellen des Musikvereins Obernburg am Samstagabend im Konzert 2011 in der fast voll besetzten Stadthalle präsentierten. Locker und leicht moderierte Heinrich Schäfers den Abend.

 Im Nachwuchsorchester des Obernburger
 Musikvereins zeigen die jungen bereits
 ein hohes Leistungsniveau. Foto: Ruth Weitz

 


Es gelang ihm, die lyrisch-humorigen Überleitungen zu den Stücken in der richtigen Länge zu präsentieren - so kurz wie möglich, so informativ wie nötig. Der Musikverein des Römerstädtchens muss nicht fürchten, dass ihm die Nachwuchskräfte ausgehen. Am Samstagabend zeigte sich, dass schon die jüngsten Musiker im Nachwuchsorchester ein sehr hohes Leistungsniveau haben. Das Jugendblasorchester präsentierte eine eindrucksvolle Bandbreite.
Flott und unverkrampft Eröffnet wurde der Reigen vom Nachwuchsorchester unter der Leitung von Manuel Reis. Mit drei Titeln zeigten die jungen Musiker ein bereits stark ausgeprägtes Rhythmusgefühl und Sensibilität für dynamische Feinheiten. Flott und unverkrampft interpretierten sie den »3C Rock« von Idar Torskangerpoll sowie die Titel »Hey Baby« und »Hang on Sloopy«. Der Lohn: warmer Applaus vom Publikum, das dafür eine Zugabe erhielt. Mit glanzvollen Soli angereichert waren die Vorträge des Jugendblasorchesters, das Dominik Giegerich dirigierte. Marcus Vad brillierte mit einem starken Posaunensolo bei der Interpretation der Arie »Nessun dorma« aus der Puccini-Oper »Turandot«, feinfühlig begleitet vom übrigen Orchester. Den heißen Strahl des Saxofons ließ Jessica Klug beim Pop-Titel »True Colours« durch den Saal strömen, wobei Trompeten, Hörner, Posaune und tiefes Blech die dominante Rolle beim Leitmotiv übernahmen, Flöten und Klarinetten harmonierend für die Zwischentöne sorgten.
Mit überraschenden Effekten angereichert war die Interpretation von »I See You«, der Filmmusik aus dem Fantasie-Streifen »Avatar«, wobei David Becker mit einem Trompeten-Solo glänzte. Als Zugabe hatte das Jugendblasorchester »Highway to Hell« im Notenkoffer und begeisterte die Zuschauer mit einer mitreißenden Blasmusik-Version des Rock-Titels. Im zweiten Teil des Abends griff Reiner Hanten zum Taktstock, um das Blasorchester des Obernburger Musikvereins durch die mit bunten Klangfarben gespickten Arrangements zu führen. Fast alle Facetten konzertanter und klassischer Blasmusik wurden bedient - und das in einer Leidenschaft und Qualität, die das Publikum zu spontanen Beifallsstürmen animierte. Schwelgende und brausende Elemente wie bei »Medusa« von Robert Finn, fulminanter Trommelwirbel bei »Two Tribes«, Big Band Sound bei »Gentlemen of Music«, flotte Märsche und böhmische Weisen: Das Ensemble präsentierte die ganze Vielfalt der Blasmusik. Beim Marsch »Dem Land Tirol der Treue« zeigten die Musiker sogar gesangliche Qualitäten. Das Publikum wurde nicht müde, eine Zugabe nach der anderen zu fordern. Beim »Radetzkymarsch« hielt es dann keinen Zuschauer mehr ruhig auf dem Platz. Erst nach gut zweieinhalb Stunden endete das Konzert, das nachhaltig Eindruck machte. Ruth Weitz