Musikfest 2022
Jetzt schon vormerken:
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Auf eine klangvolle Reise der besonderen Art hat der Musikverein Obernburg die Zuhörer während seines Jahreskonzerts am Samstag in der voll besetzen Stadthalle mitgenommen.
Unter der charmanten Moderation von Lee Sauer erwartete das Publikum ein perfekt und fein abgestimmtes Programm aus zünftiger Blasmusik, bekannten Filmmelodien sowie Pop- und Rocksongs.
Nach den Grußworten durch Vorsitzenden Walter Berninger begeisterten die »Bläserkids«, eine Kooperation des Vereins mit der Obernburger Musikschule, bei ihrem Debüt unter Leitung von Musikschulleiter Reiner Hanten. Seit September hätten sich die Sechs- bis Zehnjährigen auf ihren ersten Auftritt vorbereitet, informierte Lee Sauer.
Der musikalische Nachwuchs überzeugte durch harmonisches Zusammenspiel beim bekannten französischen Volkslied »Frère Jaques«. Bei »Hänschen Klein« bewiesen die Bläserkids jede Menge Taktgefühl, wagten sich schon gekonnt an ein kleines Antwortspiel der Stimmen und setzten mit einer flotteren und peppigen Zugabe ihrer Premiere noch das I-Tüpfelchen oben drauf.
Nicht ohne Zugabe und tosenden Applaus ließen die Besucher anschließend auch das Jugendblasorchester samt Dirigentin Julia Hofmann von der Bühne. Die jungen Bläser legten mit einem atemberaubenden Medley unter dem Titel »Queen in Concert« rockig los mit punktgenauen Staccati im fetzigen dynamischen Fluss, hellen Trompeten und sachte im Legato dahinfließendem Saxofonsolo. Auch bei »Shape of You« ließen sie mit mehrstimmigem perfektem Zusammenspiel gespickt mit hellen Klarinettentupfern die mitklatschenden Zuhörer nicht zur Ruhe Kommen und sorgten für Gänsehautmomente.
Die »Spatzen Polka« mit der wahren Hetzjagd an Klarinettenklängen der beiden Solisten Eva Reis und Stefan Hofmann, die jedem anmutigen Vogelzwitschern in Nichts nachstand und der »Alte Kameraden Swing« mit seinem Wechselspiel aus zünftigen Blasmusikparten mit hellen Trillern sowie inbrünstigen Akkorden und schwingendem Melodienfluss machten es den Zuhörern nicht einfacher, ruhig sitzenzubleiben.
Einen wahren »Knalleffekt« kredenzten die Musiker noch kurz vor Ende mit ihrer »Luftballon-Polka«. Norbert Strobel ließ passend zum zackigen Rhythmus des Orchesters nacheinander mehrere Luftballons platzen und zum Schluss einen Konfettiregen aus einem großen Ballon über das Publikum herabrieseln.
Das Jugendblasorchester des Musikvereins unter der Leitung von Julia Hofmann spielte zur Eröffnung die »Nussknacker Suite« von Peter I. Tschaikowski. Hier begeisterte Nele Gentil an der Querflöte das Publikum mit einer Soloeinlage. Nach dem Pop-Lied »Radioactive« von den Imagine Dragons kam das Ensemble zum Schlagzeuglied, das mit besonderem Charme aufbereitet war. Das Stück entfernt sich ein bisschen von klassischer Blasmusik, da es ein Hip-Hop-Lied ist. Dieses Lied wurde während des Probewochenendes des Jugendblasorchesters auf Burg Rothenfels zum Lieblingslied vieler Musiker. Die Begeisterung der Musiker war nicht zu übersehen.
Die offiziell letzte Darbietung auf dem Programm vor der Pause waren Melodien aus »König der Löwen« von Michael Brown. Hier konnte Dirigentin Julia Hofmann ihren Musikern nochmals freien Lauf lassen. Da das Publikum so begeistert war, dass sie eine Zugabe forderten, wurde noch der Pop-Hit »Dynamite« gespielt.
Das Auftakt-Stück des Musikvereins Obernburg unter der Leitung von Reiner Hanten war »Sympatria« von Thomas Asanger, das musikalisch die Thematik der Heimat behandelt. Weiter ging es mit der Polka »Mährische Geschichten« von Jan Moravec. »Blue Hole«, der Titel des darauffolgenden Stückes, heißt übersetzt »blaues Loch«. Damit ist ein gefährliches Tauchgebiet an der Küste des roten Meeres gemeint. Das Stück beschreibt dabei die verschiedenen Reize und Emotionen, die die Taucher auf sich nehmen wollen, um die Tropfsteinhöhle zu finden. Weiter ging es mit der »Dachovska Polka« von Josef Flegl. Darauf folgte ein Ohrwurm aus dem Abba-Musical, das Ende September in der Stadthalle aufgeführt wurde: »One of us« - diesmal aber alleine vom Musikverein Obernburg dargeboten.
Auch Kaiserin Sissi war musikalisch in der Stadthalle anwesend. Als Kaiserin Elisabeth im Jahr 1856 mit dem Schiff in Venedig ankam und auf dem roten Teppich zuerst ihre kleine Tochter begrüßen durfte, lief laut einer Legende, welche Lee Sauer erzählte, im Hintergrund die Melodie von »Concerto D'Amore«, dem nächsten Stück.
Der »Jazz Waltz No. 1« von Otto M. Schwarz lud leider nicht zum Tanzen ein, denn dieses Stück war sehr von Jazz-Melodien geprägt. Und so genossen die Besucher die jazzigen Klänge des Stückes. Vor dem letzten Stück »Barnum & Bailey's Favorite« von Karl L. King bedankte sich Vorsitzender Walter Berninger sich bei den Gästen für ihre Aufmerksamkeit - und verriet, wie dem Musikverein eine Zugabe zu entlocken sei.