Chronik

 

Eine Musikvereinigung taucht in den Chroniken erstmals zum Jahr 1313 auf, als Obernburg durch den Erzbischof und Kurfürsten Peter von Mainz zur Stadt erhoben wurde. Bis nach dem 30 jährigen Krieg spielten die Musiker mit Hackbrett, Flöten und Geigen zum Tanz auf und umrahmten mit Trommeln, Blech- und Holzblasinstrumenten örtliche Feste und Prozessionen. Erst aus dem Jahre 1652 sind wieder schriftliche Nachrichten über Musik erhalten. Am Fest St.Peter und Paul des Jahres 1652, führte Pfarrer Bilstein eine Prozession nach Aschaffenburg. Dabei verzehrten der Pfarrer, der Schulmeister, die Musikkapelle und die Chorknaben beim Gerstenwirt, auf Kosten der Stadt, für drei Gulden und zehn Kreuzer. Am Barbaratag des gleichen Jahres zog man mit Musik in einer Prozession nach Eisenbach. Diese Bemerkungen über Geldaufgaben in den Stadtrechnungen sind bis jetzt die ältesten schriftlichen Hinweise einer Musikkapelle in Obernburg.

Als am 7.September 1742 früh um fünf Uhr die Prozession zum ersten mal nach Dieburg zog, waren es wieder die Musiker, die während des Bitt- und Dankamtes mit ihren Chorälen und Liedern allgemeine Bewunderung ernteten. Ähnlich war es bei der im selben Jahr zum erstenmal gehaltenen Wallfahrt nach Walldürn. 1820 trägt Pfarrer Johann Josef Faulhuber in sein Pfarrbuch ein, dass im Sommer aus der Stadtsparkasse zur Kirchen- und Stadtmusik eine Posaune zu 22 Gulden und ein Serpent zu 34 Gulden angeschaffen worden seien. 1840 wird in den Kirchenrechnungen ausdrücklich vermerkt, dass die Instrumente und Musikalien, die Noten und dergleichen, von der Stadt angeschaffen und unterhalten würden. Mitte des vorigen Jahrhunderts war die Kapelle auch für die musikalische Ausgestaltung der Vereinsfeste verantwortlich.

Eine Wende für die Stadtmusik brachte die Gründung einer Stadtkapelle im Januar 1921 aufgrund der Anregung des damaligen Bürgermeisters, Kommerzienrat Heinrich Wörn. Auf seinen Aufruf hin meldeten sich 26 junge Männer, die bereit waren in der neuen Stadtkapelle zu spielen. Bereits am Weißen Sonntag des selben Jahres trat die junge Kapelle unter ihrem Dirigenten Karl Walter aus Klingenberg mit ihren neuen Instrumenten und Uniformen an die Öffentlichkeit.

Gründungskapelle des Musikvereins Obernburg im Jahre 1921

Eine neue Form erhielt die Stadtkapelle nach dem 2.Weltkrieg, als sie durch einen Regierungserlass im Jahre 1948 in einen Verein umgewandelt werden musste. Aus diesem Anlass hatte man zu einer Versammlung ins Gasthaus "Zur Sonne" (heute Sparkasse) eingeladen. Von nun an nannte sich die Stadtkapelle "Musikverein Obernburg e.V." 1.Vorsitzender wurde Otto Helm und Dirigent war Karl Walter. 1950 gab Karl Walter aus Altersgründen die Stabführung an Karl Koch ab. Dieser hatte bereits seit 1917 in der Kapelle mitgewirkt und erwarb sich besondere Verdienste um die Ausbildung von Nachwuchskräften.

Kapelle des Musikvereins im Jahre 1965

Einige Höhepunkte der vergangenen Jahre waren das Bundesbezirksmusikfest 1965 und die Gründung der ersten Jugendkapelle im gleichen Jahr. 1967 ging die Unterhaltungs- und Stimmungskapelle "Die Obernburger" aus dem Blasorchester des Musikvereins hervor. Anfang der 80er Jahre entstand eine neuformierte Jugendkapelle unter Leitung von Heinz Raab. Somit wurde der Grundstein für das heutige Orchester gelegt. Zahlreiche 1. Ränge bei Wertungsspielen, sowie ein 1.Platz beim Jugendkulturpreis des Landkreises Miltenberg sind der Beweis für eine hervorragende Jugendarbeit.

 Die weitere Chronik entnehmen Sie bitte den Artikeln über Konzerte, Generalversammlungen und weitere Aktivitäten unter Menü-Punkt Chronik.

Die aktuelle Daten über den Musikverein finden Sie unter dem Menü-Punkt " Über uns "