Serenade 2016

Große Hitze beim Aufbau der Bühne, Regenguss noch zwei Stunden vor Beginn: das Wetter verlangte uns körperlich und nervlich einiges ab im Vorfeld, meinte es aber schließlich doch noch gut – und so war es schließlich zur Serenade am Samstag Abend, 25.06.2016, trocken bei angenehmen Temperaturen.

Bekanntermaßen muss man aufgrund der Überdachung der Sitzplätze ein paar eventuelle Regentropfen auf dem Musikfest nicht fürchten und so füllten auch in diesem Jahr wieder viele Zuhörer den Festplatz am Pia Fidelis. Es wurde den Klängen des Jugendorchesters und des Blasorchesters gelauscht und in geselliger Atmosphäre (z.B.) Zanderfilet mit Kartoffelsalat und das frische Bier genossen.
Vielen Dank für den Zeitungsbericht an Herrn Linduschka (unten angeführt)

Am darauf folgenden Sonntag begann das Fest traditionell nach dem vom Musikverein gestalteten Gottesdienst, die musikalische Unterhaltung zum Frühschoppen übernahm der Musikverein "Dammbachtaler" Krausenbach. Den „Familiennachmittag“ leitete unser Jugendorchester ein. Danach konnten Blasinstrumente ausprobiert werden und für Kinder gab es außerdem eine „Bastel-Ecke“, wo fleißig kleinere Instrumente gebastelt wurden.
Die traditionellen Vorträge unserer Jungmusikerinnen und Jungmusiker wurden mit dem ersten Auftritt des Gemeinschaftsorchesters von unseren Jungmusikern und der Erwachsenenbläserklasse der Musikschule Obernburg abgeschlossen. Die Fortführung dieses Orchesters soll auch weiteren Wiedereinsteigern die Lust am Musizieren ermöglichen. Auch für erwachsene Anfänger wird wieder eine neue Gruppe geplant.

Große Begeisterung unter den vielen anwesenden Kinder löste wieder der Auftritt der Kinderlieder-Mitmach-Band „Frank der Schrank und die Seemannsgarnpulloverstricker“ aus, wie schon in den Vorjahren wurde wieder viel getanzt und kräftig mitgesungen.

Aufgrund des EM-Achtelfinal-Spiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wurde um 18 Uhr im Pia Fidelis ein „Public Viewing“ veranstaltet. Abschließender Höhepunkt war die Auflösung des Schätzspiels und es freuten sich die Gewinner u.a. über einen Einkaufsgutschein der Firma Spilger im Wert von EUR 200,- oder über ein Spanferkel, gestiftet vom Fest- und Partyservice Breunig.

Mit dem Auftritt des Musikvereins Eichenkranz Eichenbühl klang das Musikfest 2016 aus.

 

Herzlichen Dank

  • allen Sponsoren für die hochwertigen Preise des Schätzspiels;
  • den aufspielenden Musikkapellen für die Unterhaltung;
  • den zahlreichen Helfern vor, während und nach dem Fest für den unermüdlichen Einsatz;
  • allen Festbesuchern für ein gelungenes Musikfest 2016.

 

Schwungvolle Blasmusik verbreitet gute Laune

Konzert: Serenade der Musikvereins Obernburg als harmonisches Familienfest - Jugend- und Blasorchester auf der Bühne am Pfarrheim

85 Jah­re und kein bis­schen mü­de - ein Mot­to, das den Obern­bur­ger Mu­sik­ve­r­ein von 1921 gut cha­rak­te­ri­siert. Das mach­te die Se­re­na­de beim Mu­sik­fest am Sams­ta­g­a­bend deut­lich.

Ein kleiner Temperatursturz am Nachmittag trübte die Laune nicht - nicht die der Musiker und schon gar nicht die der rund 250 Zuhörer, die sich unter den Pavillons pudelwohl fühlten, als Walter Berninger, der Vorsitzende des Musikvereins, ein unterhaltsames Konzert der lockeren und unterhaltsamen Sorte versprach.
Schon der Auftritt des 15-köpfigen Jugendorchesters unter Leitung von Dominik Giegerich sorgte für beste Laune und viel Beifall. Die Literatur für den Musiknachwuchs war sorgfältig ausgewählt und man konnte den Musikern ansehen und anhören, wie viel Freude sie beim Spielen des schwungvollen Schlümpfemarsches und bei der sensiblen Interpretation von Oldie-Rennern wie »No woman no cry« hatten.
Altersgerecht war auch der Sound des Konzertmarschs »Transformer«, und »Hang on sloopy« ist ein Rhythmus, mit dem man jeden Auftritt wirkungsvoll beenden kann. Kein Wunder, dass die jungen Musiker erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen durften. Zwei weitere Zutaten sorgten dafür, dass beim Jugendorchester das Menü so gut schmeckt: Eva Reis ist eine Moderatorin mit Schwung und klaren, selbstsicheren Ansagen und das Klima im Orchester stimmt offenbar.
Das wurde auch deutlich, als spontan die 15-jährige Tinka auf der Bühne mit einem »Happy Birthday« die Glückwünsche zu ihrem Geburtstag zu hören bekam - verstärkt durch die Bläser des »großen« Orchesters neben der Bühne.
Erfreulich uneitel geleitet
Und dann war das 35-köpfige Blasorchester an der Reihe, erfreulich uneitel und sehr sicher geleitet von Reiner Hanten - eine Erfolgsgeschichte seit 2007. Dass sich im Orchester gute Musiker gefunden haben, dass die Harmonie stimmt und die Dynamik von Kompositionen anschaulich herausgearbeitet wird. Die oft witzige Moderation von Hermann Englert war da genau richtig. Dass ein paar selbstgebastelte Reime ein bisschen in den Fugen knarzten, störte niemanden.
Ganz wichtig: das abwechslungsreiche Programm, in dem Märsche für Schwung sorgten, und eine Reihe variantenreicher Polkas vor allem traditionsbewusste Blasmusikfreunde erfreuten. Aber auch jüngere Zuhörer und Anhänger moderner Kompositionen kamen auf ihre Kosten. Ein Medley mit Film-Erfolgen ruft immer schöne Assoziationen und Erinnerungsbilder hervor, vor allem dann, wenn die Übergänge so »sahnig« zelebriert werden wie unter Hantens Leitung.
Glanzlicht: die moderne Ouvertüre »Artistenshow«, die spannendes und höchst abwechslungsreiches Zirkusgeschehen in Tönen auf den Platz neben dem Pia Fidelis zauberte. Zugegeben: Bei einer Serenade mit Essen und Trinken ist der Lärmpegel so hoch, dass nicht alle Feinheiten einer solchen Komposition immer so richtig zur Geltung kommen können - aber das lässt sich bei einem Konzert in der Halle ganz sicher nachholen. Bei der zweiten Zugabe, »Deutschmeister Regimentsmarsch«, war das natürlich überhaupt kein Problem. Der 120 Jahre alte Satz klang bei den Obernburgern jung und frisch und bildete den idealen Abschluss einer rundum gelungenen Serenade.
Heinz Linduschka